Hannah Brinkmann, Illustration, Comic, Artist
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Text & Zeichnung
Hannah Brinkmann
Veröffentlichung
November 2020, avant-verlag
Buch
232 Seiten,
Hardcover 22 x 28,5 cm,
vierfarbig
Buy here!
Editionen
Bundeszentrale für politische Bildung,
Schriftenreihe, Bd. 10695,
11.04.2022, Bonn
Presque Lune, Collection Lune froide,
Traduit de l'allemand par Jean-Baptiste Coursaud,
format 20 X 28 cm, 232 pages, couverture cartonnée
Hannah Brinkmann
Veröffentlichung
November 2020, avant-verlag
Buch
232 Seiten,
Hardcover 22 x 28,5 cm,
vierfarbig
Buy here!
Editionen
Bundeszentrale für politische Bildung,
Schriftenreihe, Bd. 10695,
11.04.2022, Bonn
Presque Lune, Collection Lune froide,
Traduit de l'allemand par Jean-Baptiste Coursaud,
format 20 X 28 cm, 232 pages, couverture cartonnée
„Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.“ (Artikel 4 Absatz 3 des Deutschen Grundgesetzes)
Obwohl das Recht auf Kriegsdienstverweigerung seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz verankert ist, spielte es gesellschaftspolitisch lange kaum eine Rolle. Als die Wehrpflicht 1956 wieder eingeführt wurde, bedeutete das für die Generationen junger Männer fast ausnahmslos den Antritt zum Dienst in der neu gegründeten Bundeswehr. Verweigerer sahen sich als „Drückeberger“ oder „Vaterlandsverräter“ hohem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt. Hinzu kam eine strenge, kaum zu bestehende Gewissensprüfung. Das erlebte 1973 auch der damals 19-jährige Hermann Brinkmann, der als überzeugter Pazifist auf seinem Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung bestand – vergebens. Er wurde in die Bundeswehr einberufen und beging kurze Zeit später Suizid.
In ihrer Graphic Novel rekonstruiert die Autorin und Illustratorin Hannah Brinkmann anhand historischer Dokumente, Zeitungsartikel, Fotos und Erinnerungen die Geschichte ihres Onkels. Diese ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte, schildert sie doch den zunehmenden Gegensatz zwischen den Werten der Jugendgeneration und der Nachkriegsmentalität.
Hannah Brinkmann arbeitet in ihrem Debüt Gegen mein Gewissen das Schicksal ihres Onkels auf, das in den 1970ern bundesweit Schlagzeilen machte und eine Debatte über die Rechtmäßigkeit der Gewissensprüfung auslöste. Unaufgeregt, einfühlsam und brillant recherchiert, erzählt die Hamburger Comickünstlerin vom Aufbegehren gegen Autoritäten und dem Kampf für das Richtige.
‘No one shall be compelled to do military service with arms against his conscience.’ (Article 4 paragraph 3 of the German Basic Law)
Although the right to conscientious objection to military service has been enshrined in the Basic Law since the founding of the Federal Republic of Germany, it hardly played a socio-political role for a long time. When compulsory military service was reintroduced in 1956, this meant that generations of young men, almost without exception, were conscripted to serve in the newly founded Bundeswehr. Those who refused saw themselves exposed to high social pressure as ‘shirkers’ or ‘traitors to the fatherland’. In addition, there was a strict, almost non-existent examination of conscience. In 1973, 19-year-old Hermann Brinkmann, a convinced pacifist who insisted on his basic right to conscientious objection, experienced this - in vain. He was called up to the German army and committed suicide a short time later.
In her graphic novel, author and illustrator Hannah Brinkmann reconstructs the story of her uncle using historical documents, newspaper articles, photos and memories. It is also a piece of contemporary history, depicting the increasing contrast between the values of the youth generation and the post-war mentality.
In her debut, Gegen mein Gewissen (Against My Conscience), Hannah Brinkmann explores the fate of her uncle, which made headlines across Germany in the 1970s and sparked a debate about the legality of the examination of conscience. Unagitated, sensitive and brilliantly researched, the Hamburg comic artist tells the story of rebelling against authority and fighting for what is right.
Obwohl das Recht auf Kriegsdienstverweigerung seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz verankert ist, spielte es gesellschaftspolitisch lange kaum eine Rolle. Als die Wehrpflicht 1956 wieder eingeführt wurde, bedeutete das für die Generationen junger Männer fast ausnahmslos den Antritt zum Dienst in der neu gegründeten Bundeswehr. Verweigerer sahen sich als „Drückeberger“ oder „Vaterlandsverräter“ hohem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt. Hinzu kam eine strenge, kaum zu bestehende Gewissensprüfung. Das erlebte 1973 auch der damals 19-jährige Hermann Brinkmann, der als überzeugter Pazifist auf seinem Grundrecht der Kriegsdienstverweigerung bestand – vergebens. Er wurde in die Bundeswehr einberufen und beging kurze Zeit später Suizid.
In ihrer Graphic Novel rekonstruiert die Autorin und Illustratorin Hannah Brinkmann anhand historischer Dokumente, Zeitungsartikel, Fotos und Erinnerungen die Geschichte ihres Onkels. Diese ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte, schildert sie doch den zunehmenden Gegensatz zwischen den Werten der Jugendgeneration und der Nachkriegsmentalität.
Hannah Brinkmann arbeitet in ihrem Debüt Gegen mein Gewissen das Schicksal ihres Onkels auf, das in den 1970ern bundesweit Schlagzeilen machte und eine Debatte über die Rechtmäßigkeit der Gewissensprüfung auslöste. Unaufgeregt, einfühlsam und brillant recherchiert, erzählt die Hamburger Comickünstlerin vom Aufbegehren gegen Autoritäten und dem Kampf für das Richtige.
‘No one shall be compelled to do military service with arms against his conscience.’ (Article 4 paragraph 3 of the German Basic Law)
Although the right to conscientious objection to military service has been enshrined in the Basic Law since the founding of the Federal Republic of Germany, it hardly played a socio-political role for a long time. When compulsory military service was reintroduced in 1956, this meant that generations of young men, almost without exception, were conscripted to serve in the newly founded Bundeswehr. Those who refused saw themselves exposed to high social pressure as ‘shirkers’ or ‘traitors to the fatherland’. In addition, there was a strict, almost non-existent examination of conscience. In 1973, 19-year-old Hermann Brinkmann, a convinced pacifist who insisted on his basic right to conscientious objection, experienced this - in vain. He was called up to the German army and committed suicide a short time later.
In her graphic novel, author and illustrator Hannah Brinkmann reconstructs the story of her uncle using historical documents, newspaper articles, photos and memories. It is also a piece of contemporary history, depicting the increasing contrast between the values of the youth generation and the post-war mentality.
In her debut, Gegen mein Gewissen (Against My Conscience), Hannah Brinkmann explores the fate of her uncle, which made headlines across Germany in the 1970s and sparked a debate about the legality of the examination of conscience. Unagitated, sensitive and brilliantly researched, the Hamburg comic artist tells the story of rebelling against authority and fighting for what is right.
Die Comic-Künstlerin Hannah Brinkmann hat nun 46 Jahre später in ihrem Debütband „Gegen mein Gewissen“ das Schicksal ihres Onkels so kunstvoll in die Geschichte der BRD gestellt, dass man „Gegen mein Gewissen“ als Pflichtlektüre für Leistungskurse Geschichte/Sozialkunde einführen könnte. (…) Mit ihrem Buch, so deutet es auf den letzten Seiten an, hat sie der Familie aus dem schwarzen Schweigen geholfen. (…) Durch die kluge Verzahnung mit einem kaum bekannten Aspekt der BRD-Historie wird aus dem Band aber ein wichtiges Stück Zeitgeschichte.
Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Brinkmann erzählt von der beginnenden Politisierung der Jugendlichen seit den sechziger Jahren eben- so wie vom Aufwachsen ihres Onkels in einem bürgerlichen Umfeld. Hannah Brinkmann nutzt geschickt die vielen Möglichkeiten des Mediums. (…) Hannah Brinkmann gelingt eine genaue Schilderung des Milieus, in dem Hermann seine Kindheit und Jugend verbracht hat, inklusive der damaligen Moden und der Sprache. (…) Erinnernswert ist das Engagement gegen den Krieg allemal. Auch sollte nicht übersehen werden, dass Menschen bei dem Versuch, ihr Leben gewaltfrei zu gestalten, geradezu gebrochen wurden. Wer den berührenden Comic »Gegen mein Gewissen« liest, wird dieses Kapitel bundesdeutscher Geschichte so schnell nicht mehr vergessen können.
Jens Kastner, Jungle World
Der Comic „Gegen mein Gewissen“ überzeugt nicht zuletzt deswegen, weil Hannah Brinkmann ihre Geschichte so intensiv erzählt, als hätte sie ihren Onkel noch selbst kennengelernt. Sie erweckt zudem eine Zeit wieder zum Leben, in der Kriegsdienstverweigerer als „Vaterlandsverräter“ galten und der Wehrersatzdienst nichts weiter als ein „Abschreckungsdienst war. (...) Der Band geht weit über eine bloße Familiengeschichte hinaus. „Gegen mein Gewissen“ ist an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften als Abschlussarbeit im Fachbereich „Graphisches Erzählen“ entstanden - was für ein meisterhaftes Debüt!
Christian Schlüter, Berliner Zeitung
„Gegen mein Gewissen“ ist eine Sensation. (...) Das Bemerkenswerte an dem Buch ist seine Form. 230 Seiten, die meisten davon als im besten Sinne plakative Arrangements mit wenigen Bildern, oft sogar nur einem, und aufgebaut ist alles sowohl einfalls- als auch abwechslungsreich.
Andreas Platthaus, FAZ
Gegen mein Gewissen war 2017 Finalistin beim Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung. 2025 wird Gegen mein Gewissen den ersten Dortmunder Comicpreis erhalten. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Stadt Dortmund vergeben.
Die Begründung der Jury lautete:
Die Preisträgerin beeindruckte die Jury, die sich aus Fachleuten der (Comic-)Kunst- und Kulturszene zusammensetzte, mit einer Graphik-Novel, die sich mit einem Teil der Geschichte der BRD auseinandersetzt – dem Wehrdienst. Die 1990 in Hamburg geborene Comic-Zeichnerin und -Autorin Hannah Brinkmann hat sich dem Thema „Wehrpflicht“ und Gewissen inhaltlich und grafisch sehr kreativ und (künstlerisch) anspruchsvoll genähert.
Sie erzählt auf der Basis ihrer eigenen Familiengeschichte von der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und der Wiedereinführung der Wehrpflicht 1957. Ihr pazifistischer Onkel Hermann scheiterte 1973 an der sogenannten Gewissensprüfung. Sein Leiden an der von ihm als ausweglos empfundenen Grundausbildung bei der Bundeswehr führte ihn schließlich in den Suizid.
Hannah Brinkmann gelingt es in herausragender Weise, den politischen Diskurs der jungen Bundesrepublik und die Frage, ob ein Staat berechtigt sein kann, über das Gewissen seiner jungen Bürger zu entscheiden, mit dem persönlichen Schicksals ihres Onkels zu verknüpfen, den sie nie kennengelernt hat: eine gleichermaßen meisterliche wie empathische und somit äußerst preiswürdige Leistung.
Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung
Brinkmann erzählt von der beginnenden Politisierung der Jugendlichen seit den sechziger Jahren eben- so wie vom Aufwachsen ihres Onkels in einem bürgerlichen Umfeld. Hannah Brinkmann nutzt geschickt die vielen Möglichkeiten des Mediums. (…) Hannah Brinkmann gelingt eine genaue Schilderung des Milieus, in dem Hermann seine Kindheit und Jugend verbracht hat, inklusive der damaligen Moden und der Sprache. (…) Erinnernswert ist das Engagement gegen den Krieg allemal. Auch sollte nicht übersehen werden, dass Menschen bei dem Versuch, ihr Leben gewaltfrei zu gestalten, geradezu gebrochen wurden. Wer den berührenden Comic »Gegen mein Gewissen« liest, wird dieses Kapitel bundesdeutscher Geschichte so schnell nicht mehr vergessen können.
Jens Kastner, Jungle World
Der Comic „Gegen mein Gewissen“ überzeugt nicht zuletzt deswegen, weil Hannah Brinkmann ihre Geschichte so intensiv erzählt, als hätte sie ihren Onkel noch selbst kennengelernt. Sie erweckt zudem eine Zeit wieder zum Leben, in der Kriegsdienstverweigerer als „Vaterlandsverräter“ galten und der Wehrersatzdienst nichts weiter als ein „Abschreckungsdienst war. (...) Der Band geht weit über eine bloße Familiengeschichte hinaus. „Gegen mein Gewissen“ ist an der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften als Abschlussarbeit im Fachbereich „Graphisches Erzählen“ entstanden - was für ein meisterhaftes Debüt!
Christian Schlüter, Berliner Zeitung
„Gegen mein Gewissen“ ist eine Sensation. (...) Das Bemerkenswerte an dem Buch ist seine Form. 230 Seiten, die meisten davon als im besten Sinne plakative Arrangements mit wenigen Bildern, oft sogar nur einem, und aufgebaut ist alles sowohl einfalls- als auch abwechslungsreich.
Andreas Platthaus, FAZ
Gegen mein Gewissen war 2017 Finalistin beim Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung. 2025 wird Gegen mein Gewissen den ersten Dortmunder Comicpreis erhalten. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Stadt Dortmund vergeben.
Die Begründung der Jury lautete:
Die Preisträgerin beeindruckte die Jury, die sich aus Fachleuten der (Comic-)Kunst- und Kulturszene zusammensetzte, mit einer Graphik-Novel, die sich mit einem Teil der Geschichte der BRD auseinandersetzt – dem Wehrdienst. Die 1990 in Hamburg geborene Comic-Zeichnerin und -Autorin Hannah Brinkmann hat sich dem Thema „Wehrpflicht“ und Gewissen inhaltlich und grafisch sehr kreativ und (künstlerisch) anspruchsvoll genähert.
Sie erzählt auf der Basis ihrer eigenen Familiengeschichte von der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und der Wiedereinführung der Wehrpflicht 1957. Ihr pazifistischer Onkel Hermann scheiterte 1973 an der sogenannten Gewissensprüfung. Sein Leiden an der von ihm als ausweglos empfundenen Grundausbildung bei der Bundeswehr führte ihn schließlich in den Suizid.
Hannah Brinkmann gelingt es in herausragender Weise, den politischen Diskurs der jungen Bundesrepublik und die Frage, ob ein Staat berechtigt sein kann, über das Gewissen seiner jungen Bürger zu entscheiden, mit dem persönlichen Schicksals ihres Onkels zu verknüpfen, den sie nie kennengelernt hat: eine gleichermaßen meisterliche wie empathische und somit äußerst preiswürdige Leistung.